Frau Lieselotte Meyer aus der RosenstraĂe 8, die ist Samstag nacht um 3 Uhr frĂŒh erwacht, da hörte sie âSieg heilâ und âAuslĂ€nder rausâ, das schien, als wĂ€r das ganze in der NĂ€he von ihrem Haus. Frau Meyer ist erschrocken, traut ihren Ohren kaum, und denkt, das ist doch hoffentlich nur ein böser Traum. Da kneift sie sich ins Ohr, geht zum Fenster und sie sieht, da steht doch was in Flammen und eine Gruppe MĂ€nner flieht. Frau Meyer denkt nicht nach, sie macht so schnell sie kann. Sie zieht sich ihre Jeans und ihrân Kapuzen-Pulli an. Mit Feuerlöscher unterâm Arm, so rennt sie aus dem Haus, mit anderen zusammen kriegen sie das Feuer schlieĂlich aus. So weit so gut, so schlecht, die Flammen sind gelöscht, doch die Schweine die das waren, die hamâse nicht erwischt. Der Anschlag galt den FlĂŒchtlingen und die hier erstmal wohnen. In ihrem Land ist Krieg, deshalb sind sie von da geflohen. Frau Meyer und die anderen, sie reden hin und her, mit Englisch gehtâs ein bisschen, die VerstĂ€ndigung ist schwer. Sie planen dennoch eine Anti-Nazi-Front: My name is Lieselotte, and I help you if you want. Sie trinken noch ÂŽnen Kaffee und sie reden allerlei, nach einer guten Stunde kommt auch schon die Polizei. âHallo, ihr Bullenâ, sagt Frau Meyer âdas ging jetzt aber fix. Ihr könnt gleich wieder fahren, von euch erwarten wir nix.â Die Bullen sind verdaddert aber gehen schlieĂlich weg, die FlĂŒchtlinge sind irritiert und fragen nach dem Zweck. Jaja, sagt da Frau Meyer, diese Bullen, das merkt euch gleich. Die schĂŒtzen hier die Reichen und nicht solche wie euch. But you and me together, we are friends and so we move, we take some Gehwegplatten, and we put it on your roof. Und wenn die Nazis wieder kommen, wenn die sich wirklich traunâ. Dann kriegen sieâs von oben, und da werden die was staunâ. Frau Meyer selbst, die hat noch, in der gleichen Nacht, einen alten Fahrradschlauch an ihr Fensterkreuz gemacht. Und Pflastersteine deponiert, sie sagt, âdas muss jetzt sein, das ist die Super-Zwille, ich bin alt und gemein!â