Ein dünnes Licht stiehlt sich hinfort Im Augenblick, als es sich durch Der Wälder Wipfel bricht Kein jemand Ahnt an diesem Ort Dass es heute Nacht erlischt Doch wiederkehren wird es nicht
Die Abendsonne küsst zum Abschied zart das Land Vor Wehmut fällt so manche Träne aus losem Wolkenbrand Als sie dann rot und brennend Lordernd am Horizont verschwand
Tag weckt die Menschen aus dem Schlaf Weit um sie schwer hängt Neumondnacht "Oh, werden wir so jäh bestraft? Was haben wir nur falsch gemacht? " Es hat ein jeder tiefsten Herzens dran geglaubt Dass ewiglich sie Bahnen ziehn Und Feuer hoch nebst Wolken brennt "Wurden die Zeichen übersehen So dass man Zweck und Sinn verkennt? Was hat der Mensch getan Dass Licht wird ihm geraubt? "
Und mener Zweifel weisse Glut Wie jender unerfüllte Traum Dorthin zu flieh Wohin mein eig'nes Licht mich trägt Aus meinen Venen Feuerblut Spei ich durch trostlos kalten Raum Doch uss ich wissen Ob mein Herz noch wirklich schlägt
Und staunend streift sie durch die Welt Sieht Korn und Baum und Pflanzen Bis zum Himmelszelt erblühen Ein Anblick, der ihr das Herz erhellt So stimmt sie an ein Lied, so schön Wie nie zuvor gesehen
Die Boten werden ausgesandt Zu finden sei, wer Dunkel Bracht Mit Signum von des Königs Hand Der Sonne nahm, und gab die Nacht Zu führen ihn vor seinen Thron Und ihm die Wahrheit abzunehmen Zu geben ihm gerechten Lohn Sich selbst bezahl'n mit seinem Leben
Doch während jeder Mensch nur bangt Streifte sie glücklich durch die Flur Noch als sie um Bessinung rang Waren die Schergen auf der Spur Die sie in Worten und in Gesten hinterliess Bei jenen, die sie strahlend sah'n Und singen dort im Wald allein Man sagte sie verfiel dem Wahn Gewiss wird sie die Hexe sein So griff man sie und sperrte sie in ein Verliss
Die Strahlen brechen Knochengleich Aus ihren Augen perlt das Eis Und als ihr Herzensschlag erfriert Der Traum vergeht und implodiert Geht auch sie aus dieser eit Denn das ist alles was noch bleibt Als dünnen Licht den Raum erhellt Und strahlend schön zusammenfällt