Ich hab dies Nacht ein Baum geseh’n Von ungekrönter Schönheit Ich schenkte ihm mein Lebenswerk Ein Sinnbild jeder Jahreszeit
Wie konnt er nur alleine steh’n Im Dickicht seines Gleichen Ein Niemand könnte ihn hier seh’n Ein Niemand sollt ihm weichen
Fortan bracht ich ihm jeden Tag Ein Menschenlicht ins Kronengrab Sie suchten und sie fanden uns Und wurden Teil meiner Kunst
Im Frühjahr sollst die Kinder tragen Im Sommer jene, die nur klagen Im Herbst die Alten, Die drum bitten Im Winter trägst mich in der Mitte
„Tanz im Winde, tanz mit mir! Ein ew’ges Leben schenk ich dir Ein jede Trän wird dir gebühren Wenn ich sie zu dies Baum nur führe…“
Nenn mich wie du magst Denn ich weiß, wer ich bin Narziss schimpft sich die Mutter, Der Vater ist der Wind. Auserkoren für die Blüte, Trage ich mein Haupt bedeckt. Sonne mich in meinem Schaffen, wenn ein Licht für mich verreckt.
Ich leb als ein Narzisst, die Ewigkeit ist mein. Die Schönheit ist der Atem, ich blühe um zu sein. Dies Baum ist nur der Zeuge, für meiner Ära Tat. Die Würmer in den Ästen, sind der Jahreszeiten Saat.
Wir alle sind unsterblich, ein jeder lebt im Wort Denn alle wollten sehen. Diesen Baum, dies schwarzen Ort. Geboren als Narzissten Gingen wir in Herrlichkeit, denn uns’re Neugier trug uns in die Wiege fremden Leids.